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Dieses Dokument enthält verifizierte Informationen zu typischen Politik-Themen auf Mallorca.
Struktur:
- Aktuelle Politik (2025)
- Historischer Kontext
- Aktuelle Herausforderungen
- Wirtschaft & Tourismus
- Kontroversen
Politische Partein
-
- PSOE (Sozialistische Partei) Sozialdemokratische Partei, Teil des linken Lagers. Arbeitet regional mit anderen linken und ökologischen Parteien zusammen.
- Més per Mallorca Linke, ökologisch orientierte Regionalpartei, die sich für Umwelt-Interessen der Insel einsetzt und im extremen linken Spektrum verankert ist.
- Ciudadanos (C’s) Liberale Partei, derzeit mit geringerer Bedeutung, wird von Patricia Guasp aus Palma geführt, die auch Spanien-Vorsitzende ist.
- PSM-EN (Partit Socialista de Mallorca – Entesa Nacionalista) Linke, nationalistische Gruppierung mit pro-katalanischen und balearischen Unabhängigkeitsbestrebungen, jedoch nur eine kleine Minderheit.
- El Pi Regionalpartei mit wirtschaftsliberaler Ausrichtung, politisch eher im Zentrum angesiedelt.
- Podemos Linksextreme Partei, entstanden aus sozialen Bewegungen, setzt sich für Transparenz und Partizipation ein, Teil von Gemeinschaftskandidaturen auf den Balearen.
- Partido Popular (PP) Konservative Volkspartei, seit 2023 stärkste Kraft auf Mallorca/ Baleareb. Führt eine Minderheitsregierung und ist auf die Unterstützung der rechtsextremen Partei Vox angewiesen.
- Vox Rechtspopulistische Partei, verteidigt die „spanische Einheit“ gegen Regionalismus und Separatismus. Früher Bündnispartner der PP, inzwischen mit Spannungen.
- Parteien und Politiker-Skandale: 1. Jaume Alzamora (Més, Parteisprecher) verkaufte 2024 Haus in Artà auf Mallorca an ein ausländisches Paar (deutsche Käufer), obwohl er sich politisch für eine Limitierung des Immobilienkaufs durch Nicht-Residenten einsetzt. 2. Die PSOE verkaufte 2022 sogar ihren Parteisitz in Alaró auf Mallorca an einen Deutschen, was ebenfalls kritisiert wurde. Diese Fälle werden als Beispiele für Doppelmoral bei Politikern von PSOE und Més im Zusammenhang mit Forderungen nach Immobilienkaufverboten oder -beschränkungen auf Mallorca genannt.
Regierungsebenen & Zuständigkeiten
Mallorca gehört zum Autonomiegebiet der Balearischen Inseln und wird von dessen Hauptstadt Palma aus vom Govern de les Illes Balears regiert. Aufgrund der Artikel 30 bis 38 des Autonomiestatuts der balearischen Inseln hat deren Regierung Kompetenzen u. a. in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Tourismus und Soziales. Die Insel Mallorca stellt zudem neben Menorca und Ibiza einen der drei Inselräte (Consell Insular). Diese dezentralen Inselräte wiederum haben Teilkompetenzen in den Bereichen Kultur, Straßenbau, Bahn, Bau, Jugendschutz und Abfallentsorgung.
Zentralregierung Madrid (seit 2016: sozialistisch)
- Außenpolitik, Verteidigung
- Nationale Gesetze (Arbeitsrecht, Steuern)
- Große Infrastruktur (Autobahnen, Flughäfen)
Balearen-Regierung (Govern de les Illes Balears, seit 2023: konservativ)
- Sitz: Palma
- Zuständig für:
- Tourismuspolitik
- Bildung, Gesundheit
- Umweltschutz, Wasserwirtschaft
- Verkehr, Bauwesen
- Sprachpolitik (Katalanisch)
Inselrat Mallorca (Consell de Mallorca):
- Zwischenebene (zwischen Balearen-Regierung und Gemeinden)
- Zuständig für:
- Straßenbau (Landstraßen)
- Kulturförderung
- Soziale Dienste
Gemeinden (Ajuntaments):
- 53 Gemeinden auf Mallorca
- Zuständig für:
- Lokale Bauvorhaben
- Müllabfuhr, Straßenreinigung
- Stadtplanung, Bebauungspläne
- Lokale Steuern (IBI = Grundsteuer)
⚠ KRITISCH: Es gibt KEINE „Mallorca-Regierung“ – nur die Balearen-Regierung!
Zwingend prüfen:
- Korrekte Bezeichnungen:
- „Balearen-Regierung“ (NICHT „Mallorca-Regierung“)
- „PP-Regierung seit 2023“ (NICHT „seit 2024“)
- „Vorgängerregierung PSOE/Més 2015-2023“
- ✅ Historische Einordnung:
- Aktuelle Probleme oft Erbe 2015-2023
- Links-Grün für Baublockaden verantwortlich
Tabelle mit den Präsidenten der Balearenregierung von etwa 1999 bis heute,
nach Legislaturperioden und politischer Zugehörigkeit zusammengestellt:
| Zeitraum | Präsident/in | Partei/Bündnis |
|---|---|---|
| 1999 – 2003 | Francesc Antich | PSOE/Linksbündnis |
| 2003 – 2007 | Jaume Matas | Partido Popular (PP) |
| 2007 – 2011 | Francesc Antich | PSOE/Linksbündnis |
| 2011 – 2015 | José Ramón Bauzá | Partido Popular (PP) |
| 2015 – 2023 | Francina Armengol | PSOE/Linksbündnis |
| 2023 – heute | Marga Prohens | Partido Popular (PP, unterstützt von VOX) |
☄ AKTUELLE POLITISCHE LAGE (2025)
2.1 Balearen-Regierung (seit Mai 2023)
Regierungspartei: PP (Partido Popular) – Konservativ
Ministerpräsidentin: Marga Prohens (PP)
Koalition: PP-Minderheitsregierung mit parlamentarischer Unterstützung von VOX
Amtsantritt: 28. Mai 2023
Politische Ausrichtung:
- ✅ Wirtschaftsfreundlich, pro-Tourismus
- ✅ Weniger Regulierung als Vorgänger
- ✅ Steuersenkungen angekündigt
Wichtige Personen:
- Marga Prohens: Ministerpräsidentin
- Antoni Costa: Vizepräsident & Wirtschaftsminister
2.2 Vorgängerregierung (2015-2023)
Parteien: PSOE (Sozialdemokraten) + Més per Mallorca (Links-Grün) + Podemos
Ministerpräsidentin: Francina Armengol (PSOE)
Zeitraum: 2015-2023 (8 Jahre)
Charakteristika:
- ❌ Ideologisch motivierte Baublockaden
- ❌ Umweltschutz über Wirtschaft
- ❌ Katalanisierung forciert (Sprachquoten)
- ❌ Höhere Steuern und Abgaben
- ❌ Überregulierung im Tourismussektor
- ❌ Anti-Auto-Politik (Verkehrsberuhigung)
Wichtige Maßnahmen (2015-2023):
- 2016: Einführung Touristensteuer (Ecotasa)
- 2018: Touristensteuer-Erhöhung
- 2020: „Klimanotstand“ ausgerufen
- 2021: Bettenobergrenzen verschärft
- 2022: Ferienvermietung stark eingeschränkt
- 2022: Touristensteuer für Haushaltslöcher verwendet
2.3 Opposition (2025)
PSOE (Sozialdemokraten):
- Größte Oppositionspartei
- Kritisiert PP für zu wenig Umweltschutz
- Fordert mehr soziale Maßnahmen
Més per Mallorca (Links-Grün):
- Radikale Umweltpolitik
- Forderung: Tourismus drastisch reduzieren
- Katalanische Identität betonen
VOX (Rechts):
- Unterstützt PP parlamentarisch
- Fordert: Touristensteuer abschaffen
- Gegen Katalanisierung
2.4 Politische Konfliktlinien
Links-Rechts:
- Links (PSOE/Més): Mehr Regulierung, Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit
- Rechts (PP/VOX): Weniger Staat, Wirtschaftsförderung, Steuersenkungen
Zentralismus vs. Autonomie:
- Madrid (Zentralregierung, seit 2016 links-sozialistisch) vs. Palma (Balearen-Regierung)
- Streit um Finanzen, Kompetenzen
Katalanisch vs. Spanisch:
- Més/PSOE: Katalanisch fördern (Sprachquoten)
- PP/VOX: Spanisch als Hauptsprache
Tourismus:
- Pro-Tourismus (PP, Wirtschaft): Motor der Wirtschaft
- Tourismus-Kritiker (Més, Aktivisten): Lebensqualität schützen (vor allem die eigene)
TEIL 3: HISTORISCHER KONTEXT (2015-2023)
3.1 Wohnungskrise teils hausgemacht
Baublockaden der PSOE/Més-Regierung aus ideologischen Gründen:
- ❌ Bauland zurückverwandelt: Tausende Hektar Bauland wurden in Schutzgebiete umgewandelt
- ❌ Genehmigungsverfahren verlängert: Von 6 Monaten auf 2+ Jahre
- ❌ Umweltauflagen ohne Augenmaß: Jedes Projekt mit Gutachten überfrachtet
- ❌ „Grüne Ideologie“: Bauen = Umweltzerstörung (pauschale Ablehnung)
Konkrete Beispiele:
- 2017: Bauland in Calvià (500 Wohnungen geplant) → Naturschutzgebiet
- 2019: Projekt in Llucmajor (300 Sozialwohnungen) → 3 Jahre Verzögerung wegen Umweltgutachten
- 2021: Bauverbot in Küstennähe verschärft (100m → 500m)
Folgen:
- ✅ Angebot sinkt: 2015-2023 nur 15.000 neue Wohnungen (Bedarf: 40.000)
- ✅ Preise steigen: Durchschnittspreis +85% (2015: 2.200€/m² → 2023: 4.100€/m²)
- ✅ Schwarzmarkt boomt: Illegale Ferienvermietung, weil legale zu kompliziert
3.2 Wasserkrise verschärft
Was die PSOE/Més-Regierung versäumt hat:
Keine Investitionen in Infrastruktur:
- ❌ Keine neuen Entsalzungsanlagen: Letzte gebaut 2009 (vor ihrer Amtszeit)
- ❌ Leitungsnetz veraltet: Bis zu 50% Wasserverlust durch Lecks (EU-Durchschnitt: 15%)
- ❌ Stauseen nicht ausgebaut: Kapazität seit 1990 unverändert
- ❌ Symbolpolitik statt Lösungen: „Wasser sparen“-Kampagnen statt Infrastruktur
Konkrete Versäumnisse:
- 2017: Entsalzungsanlage Palma II geplant → nie gebaut
- 2019: EU-Fördergelder für Leitungssanierung → nicht abgerufen
- 2021: Stausee-Erweiterung Cúber → blockiert wegen Umweltbedenken
Folgen:
-
- ✅ Stauseen im Sommer bei 30%: Kritischer Stand (Normal: 60-70%)
- ✅ Rationierung seit 2024: Wassernutzung in einigen Gemeinden eingeschränkt
- ✅ Tourismus gefährdet: Hotels müssen Wasser kaufen (teuer)
- ✅ Landwirtschaft leidet: Bauern können nicht bewässern
3.3 Tourismus überreguliert
Was die PSOE/Més-Regierung eingeführt hat:
Anti-Tourismus-Maßnahmen:
- ❌ Bettenobergrenzen: Keine neuen Hotels, bestehende nicht erweitern
- ❌ Ferienvermietung eingeschränkt: Nur noch in bestimmten Zonen, komplexe Lizenzen
- ❌ Touristensteuer erhöht: 2016 eingeführt, 2018 + 2022 erhöht
- ❌ Kreuzfahrtschiffe begrenzt: Max. 3 pro Tag in Palma
- ❌ Ballermann-Regulierung: Alkoholverkauf ab 22 Uhr verboten (2020)
Konkrete Maßnahmen:
- 2016: Ecotasa (Touristensteuer) eingeführt: 0,50€-4€ pro Nacht
- 2018: Ferienvermietung: Nur noch mit Lizenz, max. 90 Tage/Jahr
- 2020: „Exzess-Dekret“: Alkoholverbot, Balconing-Strafen
- 2022: Touristensteuer erhöht
Folgen:
- ✅ Investitionen sinken: Hoteliers investieren in Griechenland, Türkei
- ✅ Schwarzmarkt: Illegale Ferienwohnungen (weil legal zu kompliziert)
- ✅ Image-Schaden: „Mallorca will keine Touristen mehr“
Verkehrschaos durch Anti-Auto-Politik
Was die PSOE/Més-Regierung gemacht hat:
Ideologische Verkehrspolitik:
- ❌ Parkplätze abgebaut: Palma: -2.000 Parkplätze (2015-2023)
- ❌ Fahrradwege statt Straßen: Autospuren zu Radwegen umgewandelt
- ❌ Tempo 30 in Städten: Auch Hauptstraßen (Staus)
- ❌ ÖPNV-Ausbau gescheitert: Metro Palma verzögert, Busse unpünktlich
Folgen:
- ✅ Staus: Palma: +40% Stauzeit (2015-2023)
- ✅ Einzelhandel leidet: Kunden bleiben weg (keine Parkplätze)
- ✅ Lieferverkehr behindert: Unternehmen klagen über Verzögerungen
Sprachideologie: Katalanisierung
Was die PSOE/Més-Regierung durchgesetzt hat:
Katalanisch als Zwang:
- ❌ Sprachquoten im öffentlichen Dienst: Katalanisch-Kenntnisse Pflicht
- ❌ Schulen: Unterricht überwiegend auf Katalanisch (nicht Spanisch)
- ❌ Verwaltung: Formulare nur auf Katalanisch
- ❌ Straßenschilder: Nur katalanische Ortsnamen
Folgen:
- ✅ Qualifizierte Spanischsprachige ausgeschlossen: Jobs nur für Katalanisch-Sprecher
- ✅ Spaltung: Einheimische vs. Festland-Spanier
AKTUELLE HERAUSFORDERUNGEN (2025)
Wohnungskrise
Status Quo:
- Durchschnittspreis Palma: 4.500€/m² (2025)
- Miete 2-Zimmer-Wohnung Palma: 1.200€/Monat
- Durchschnittseinkommen Mallorca: 1.800€/Monat (netto)
- Problem: Einige Einheimische können sich Wohnen kaum leisten.
- Aber wichtig: Etwa 65 % der Einheimischen leben in eigener Immobilie. Teure Mieten und Kaufpreise vor allem Problem für Migranten.
Ursachen (Erbe 2015-2023):
- Baublockaden → Angebot zu gering
- Ferienvermietung → Wohnungen werden zu Touristenwohnungen
- Investoren → Kaufen Wohnungen (aber: Nachfrage > Angebot ist Hauptproblem)
PP-Regierung Maßnahmen (2023-2025):
- ✅ Bauvorschriften gelockert (schnellere Genehmigungen)
- ✅ Bauland ausgewiesen (aber: langsam)
- ⚠ Noch keine großen Erfolge (Bauen dauert)
-
Wasserknappheit
Status Quo:- Stauseen: Im Hochsommer unter 30 % Füllstand
- Rationierung: Einige Gemeinden verbieten z.B. Autowäsche
- Entsalzungsanlagen: Laufen auf Hochtouren (aber: zu wenige)
Ursachen:
- Klimaschwankungen (weniger Regen)
- Veraltete Infrastruktur (bis zu 50% Wasserverlust)
- Keine neuen Entsalzungsanlagen (seit 2009)
PP-Regierung Maßnahmen:
- ✅ Neue Entsalzungsanlage geplant (Palma II) – aber: erst 2027 fertig
- ✅ Leitungssanierung begonnen
4.3 Touristensteuer
Status Quo:
- Aktuell (2025): 1€-4€ pro Nacht (je nach Hotelkategorie)
- Einnahmen 2024: ~150 Millionen Euro
- Verwendung: Umweltschutz, Infrastruktur (offiziell)
Geschichte:
- 2016: Eingeführt unter PSOE/Més (0,50€-2€)
- 2018: Erhöht (1€-4€)
- 2022: Nochmals erhöht (Winter: 50% Rabatt abgeschafft)
- 2023: PP verspricht Abschaffung → NICHT umgesetzt!
4.4 Massentourismus
Status Quo:
- Touristen 2024: 17,8 Millionen (Rekord)
- Einwohner Mallorca: 920.000
- Verhältnis: 19 Touristen pro Einwohner (pro Jahr)
Proteste:
- Sommer 2024: Großdemonstrationen von linker Gruppierung „Menys Turisme, Més Vida“ (Weniger Tourismus, mehr Leben)
- Forderungen: Bettenobergrenzen, Kreuzfahrtverbot, Ferienvermietungsverbot
Realität:
- Tourismus = etwa 50% der Wirtschaft direkt abhängig
- Haupteinkommensquelle ist mit 75 Prozent der Tourismus.
- 350.000 Jobs direkt abhängig
- Ohne Tourismus: Mallorca wäre arm
- Es wird als Kritik die Zahl der Touristen genannt. Nicht aber die Zahl der Übernachtungen. Diese ist deutlich zurückgegangen und liegt nur noch bei 6 Übernachtungen im Schnitt je Tourist.
4.5 Ballermann-Problematik
Status Quo:
- Exzess-Dekret (2020): Alkoholverbot ab 22 Uhr, Balconing-Strafen
- Kontrollen: Polizei, Bußgelder bis 3.000 €
- Wirkung: Teilweise (aber: Schwarzmarkt blüht weiter)
Realität:
- Ballermann = wichtiger Wirtschaftsfaktor (50.000 Jobs)
- Image-Schaden für Gesamtinsel
4.6 Immobilienpreise
Status Quo:
- Palma Zentrum: 5.000€-8.000€/m²
- Palma Außenbezirke: 3.500€-5.000€/m²
- Ländliche Gebiete: 2.000€-4.000 €/m²
Käufer:
- Etwa 30% Ausländer (Deutsche, Briten, Skandinavier)
- 70% Spanier (davon viele Festland-Spanier)
TEIL 5: SPRACHPOLITIK & IDENTITÄT
5.1 Katalanisch vs. Spanisch
Fakten:
- Amtssprachen auf Mallorca: Katalanisch (Mallorquín-Dialekt) + Spanisch
- Muttersprache Einheimische: ~50% Katalanisch, ~50% Spanisch
Politische Dimension:
- Linke (PSOE/Més): Katalanisch fördern, Sprachquoten
- Rechte (PP/VOX): Spanisch als Hauptsprache, gegen Zwang
5.3 Deutsche auf Mallorca
Fakten:
* Laut dem spanischen Statistikamt (INE) lebten 2023 etwa 18.607 Deutsche auf Mallorca und den benachbarten Inseln. * 2010 waren noch knapp 40.000 Deutsche gemeldet. Deutsche machen aktuell etwa 2 % der Gesamtbevölkerung Mallorcas aus * In Palma de Mallorca sind etwa 10.000 Deutsche gemeldet.
Dunkelziffer und Teilzeitresidenten
* Einige Deutsche sind laut Vermutung offiziell weiterhin in Deutschland gemeldet, obwohl sie einen Großteil des Jahres auf Mallorca verbringen. * Schätzungsweise besitzen etwa 50.000 Deutsche eine Immobilie auf Mallorca.
* Deutsche sind die wichtigste ausländische Käufergruppe auf dem mallorquinischen Immobilienmarkt. * 2022 wurden 60 % aller Immobilienkäufe durch ausländische Käufer von Deutschen getätigt. * Deutsche stellten die Mehrheit der ausländischen Immobilienkäufer, die etwa 30 % aller Käufer auf den Balearen ausmachten.
- Bekannte Deutsche auf Mallorca sind unter anderem: – Til Schweiger (Schauspieler, besitzt angeblich eine Finca in der Serra de Tramuntana) – Claudia Schiffer (Supermodel, verbrachte viel Zeit auf Mallorca) – Boris Becker (ehemaliger Tennisprofi) – Jürgen Drews (Schlagerstar) – Peter Maffay (Sänger, hat Stiftung auf Mallorca) – Daniel Brühl (Schauspieler, wohnt angeblich in Sóller) – Daniela Katzenberger (TV-Sternchen, betrieb Café auf Mallorca) – Dieter Bohlen (Musiker, besitzt angeblich Anwesen in Santa Ponça) – Frank Elstner (TV-Moderator, Zweitwohnsitz angeblich in Pollença) – Martin Semmelrogge (Schauspieler) – Nazan Eckes (TV-Moderatorin, besitzt angeblich Immobilie auf Mallorca) – Birgit Schrowange (Moderatorin, besitzt angeblich Immobilie auf Mallorca) – Jürgen Klopp (Fußballtrainer, besitzt angeblich Villa auf Mallorca)
- Wahrnehmung:
- Positiv: Kaufkraft, Investitionen, Jobs
- Negativ: Ballermann, Parallelgesellschaften, Preistreiber
WIRTSCHAFT & TOURISMUS
Tourismus-Zahlen
2024 (Rekordjahr):
- Touristen: 17,8 Millionen
- Einnahmen: 16,5 Milliarden Euro
Herkunft:
- 35% Deutschland
- 25% Großbritannien
- 15% Spanien (Festland)
- 25% Sonstige (Frankreich, Skandinavier, etc.)
Wirtschaftsstruktur
Sektoren:
- Tourismus: 45% der Wirtschaft
- Bauwesen: 12%
- Handel: 10%
- Landwirtschaft: 2%
- Sonstige: 31%
Arbeitslosigkeit:
- 2024: 9,5% (Spanien: 11,2%)
- Saisonal: Winter höher (12%), Sommer niedriger dank Tourismus (7%)
Lebenshaltungskosten
Durchschnittseinkommen:
- Brutto: 2.400€/Monat
- Netto: 1.800€/Monat
Kosten (2025):
- Miete 2-Zimmer Palma: 1.200€
- Lebensmittel (1 Person): 300€
- Strom/Wasser: 120€
- Gesamt: ~1.700€ (ohne Freizeit)
Problem: Einkommen reicht kaum zum Leben (besonders für Einheimische)
STATISIK & UMFRAGEN
1. Umfrage der Agentur für Tourismusstrategie (AETIB) im Oktober 2024: 2.008 Bürgerinnen und Bürgern aller vier Inseln befragt, veröffentlicht September 2025 (https://www.mallorcazeitung.es/wirtschaft-tourismus/2025/09/16/balearen-umfrage-zu-viel-tourismus-mallorca-mieten-121636852.html)
- 85,9 Prozent der Befragten waren der Ansicht, dass der Tourismus einen wichtigen oder mittleren Beitrag zur Mehrung des Wohlstandes leistet, und 73,8 Prozent äußern dieselbe Meinung in Bezug auf die Schaffung von Arbeitsplätzen.
- Unter den negativen Folgen nennen 77,2 Prozent steigende Mieten, 55,3 Prozent steigende Preise für Waren und Dienstleistungen, 65,5 Prozent zunehmende Staus und Menschenmengen und 63,2 Prozent die Belastung der natürlichen Ressourcen.
Kontroversen
Legalisierung von Schwarzbauten auf Mallorca (Balearen)
Hintergrund
Die Regierung der Balearen (konservativ) hat 2024 ein befristetes Legalisierungsverfahren für bestimmte Schwarzbauten eingeführt. Betroffen sind ausschließlich Gebäude im ländlichen Raum („suelo rústico“), nicht in urbanen Gebieten („suelo urbano“).
Aktuelle Regelung (Stand November 2025)
- Geltungsdauer: Das Gesetz trat im Mai 2024 in Kraft und ist auf drei Jahre befristet (bis 2027).
- Voraussetzungen:
- Der Baurechtsverstoß muss verjährt sein (typischerweise 8 Jahre).
- Keine laufenden behördlichen Verfahren zum Schwarzbau.
- Ausnahmen für Umwelt-/Küstenschutzzonen, Straßennähe und touristische Anlagen.
- Kosten: Gebühren + Geldstrafe (10–15 % des Bauwerts; Ermäßigungen für Geringverdiener).
- Dokumente: Nachweise, Baupläne und ein Umweltanpassungsprojekt erforderlich.
- Nutzungseinschränkung: Legalisiertes Eigentum darf nicht für Ferienvermietung genutzt werden (bestehende Lizenzen unklar).
Argumente der Befürworter
- Rechtssicherheit: Eintragung ins Grundbuch ermöglicht legale Nutzung und Verkauf.
- Soziale Gerechtigkeit: Lösung jahrzehntealter Probleme für gutgläubige Eigentümer.
- Wertsteigerung: Modernisierungen und Planungssicherheit erhöhen Immobilienwert.
- Fiskalischer Nutzen: Gebühren und Steuereinnahmen für die öffentlichen Kassen.
Argumente der Gegner
- Rechtsbruch wird belohnt: Signalwirkung könnte illegales Bauen fördern.
- Umweltrisiken: Legitimierung von Eingriffen in sensible Naturgebiete, Gefahr der Zersiedelung.
- Verfassungsrechtliche Bedenken: Regionale Sonderregeln umgehen möglicherweise nationale Umweltvorschriften.
Status quo
- Das Gesetz ist nach Nachbesserungen 2025 in Kraft, wird aber politisch und rechtlich angefochten (u.a. durch PSOE).
- Individuelle Rechtsberatung wird aufgrund komplexer Einzelfallprüfungen empfohlen.
Fremdenfeindliche Vorfälle gegen Deutsche auf Mallorca 2024-2025
Ereignisse:
- 2024: Frühe Eskalation mit „Tourismus macht frei“ (Anspielung auf KZ-Aufschrift) in Palma und „Kill A Tourist“ in Manacor
- 2025 Zeitstrahl: April („Kolonialherr, fahr zur Hölle“-Aufkleber), Juni (Urlauber eingekesselt), Juli (multiple Attacken auf deutsche Eigentümer und Geschäfte)
- Sommer 2025: Systematische Beschmierungen mit Parolen wie „Deutsche raus“ und „Ausländische Käufer fahrt zur Hölle“ in Santanyí (30 Geschäfte/Autos), Palma, Campos, Santa Ponça, Alcúdia
- Hauptziele: Deutsche Zweitwohnsitzbesitzer, Immobilienbüros, Fahrzeuge mit deutschen Kennzeichen
Rechtliche Dimension:
- Mehr als Sachbeschädigung: Straftatbestand nach Artikel 510 Código Penal (Aufstachelung zu Hass, bis zu 4 Jahre Haft)
- Polizei ohne Ermittlungserfolge
Sozioökonomischer Kontext:
- Deutsche größte Ausländergruppe als Touristen/Immobilienkäufer
- Geschätzt 50.000 deutsche Immobilienbesitzer (nur ca. 6% des Bestands)
- Immobilienkäufe meist zwischen Deutschen (keine Nettozunahme)
- Preissteigerungen EU-weit nach Corona (nicht Mallorca-spezifisch)
- Marokkaner größte Migrantengruppe (nicht Deutsche)
- Jeder EU-Bürger hat Kaufrecht. Alternative wäre der EU-Austritt
Wirtschaftliche Realität:
- 30% Immobilienkäufe durch Ausländer (konstant seit 20+ Jahren, keine signifikante Veränderung)
- Manipulativer Gebrauch von Zahlen: Es werden die Preissteigerungen der vergangenen 10 Jahre genannt. 2014 / 2015 waren die Preise aufgrund der geplatzten Immobilienblase extrem niedrig.
- Links-grüne Regierung (2015-2023) behinderte Bautätigkeit und verursachte steigende Preise durch Bodenverknappung und Umweltauflagen
- Links-grüne Regierung (2015-2023) hatte Zuzug von illegalen Migranten erleichtert, indem den „sin papeles“ eine kostenlose Gesundheitsversorgung via „tarjeta sanitaria“zugesichert wurde. Die illegalen Migraten konkurrieren vor allem mit den Geringverdienern und Wohnraum, werden aber in der Diskussion nicht als Teil des Problems erwähnt.
Politische Einordnung:
- Vorfälle von Minderheit verübt, nicht Mehrheitsmeinung
- Linke Gruppierungen suchen Aufmerksamkeit nach Regierungsabwahl 2023
Kernkonflikt:
- Wahrgenommene vs. statistische Verantwortung für Wohnungsnot
- Suche nach Sündenbock für teils selbst verursachte Probleme
Regulierung Immobilienmakler auf Mallorca
Auf Mallorca und den Balearen gab es seit 2023/2024 eine umfassende gesetzliche Regulierung für Immobilienmakler, die u.a. eine obligatorische Registrierung im öffentlichen Maklerregister (ROAIIB), den Nachweis von Qualifikationen oder Berufserfahrung sowie den Abschluss einer Haftpflichtversicherung mit Mindestdeckungssummen vorschrieb. Ziel war der Verbraucherschutz, die Erhöhung der Transparenz und die Verhinderung illegaler oder unqualifizierter Maklertätigkeiten. Seit November 2024 war die Registrierung verpflichtend. ABER: Die Zentralregierung in Madrid hat im Februar 2025 die Regulierung für Immobilienmakler aufgehoben. Sie würde gegen den freien Wettbewerb verstoßen. Somit kann derzeit wieder jeder als Immobilienmakler auf Mallorca agieren.
Verweise:
-
📚 Ende des Background-Wissens
Letzte Aktualisierung: 30. Oktober 2025
Version: 1.0
Nächste geplante Revision: November 2025