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Finca-Blog (2): Die fast perfekte Finca Mallorca mit Bad und Wohnwagen

Viele Finca-Angebote auf Mallorca haben etwa 1.700 qm, 3.500 qm, 7.000 qm oder gleich 14.000 qm. Das Maß aller Dinge bzw. aller Grundstücke sind offenbar 14.000 qm, was in etwa einem Fußball-Feld entspricht, wie ich auf der Immolist-Portalseite Finca kaufen Mallorca virtuos vorgerechnet habe. 14.000 qm Grundstück sind derzeit außerhalb der Orte die Mindestgröße, um ein Wohnhaus bauen zu dürfen.

Die magische Zahl für eine Mallorca-Finca

Warum ist ausgerechnet 14.000 eine so magische Zahl auf Mallorca? Vielleicht haben das mal die Römer oder die Araber mitgebracht. Vor der Touristen-Invasion gab es eine Vielzahl anderer Invasionen auf Mallorca, obwohl die schönen Strände noch gar nicht in Katalogen oder Webseiten veröffentlicht waren.

Ein Viertel von 14.000 sind 3.500, eine Viertel von 7.000 sind 1.750. Vermutlich hat man früher gerne in Vierteln gerechnet. Das war schließlich auch noch die Zeit, als unbeliebte Menschen schon mal gevierteilt wurden. Jedenfalls ist die kleinste Einheit für ein Finca-Grundstück auf dem Lande von Mallorca meist so um die 1.700 qm. Das entspricht immerhin etwa vier deutschen Schrebergärten!

Ein kleines Grundstück mit großem Sichtschutz

Ist die Finca gut geschützt, ist auch das Auto gut geschützt, zumindest vor Blicken.

Ist die Finca gut geschützt, ist auch das Auto gut geschützt, zumindest vor Blicken.

Bei meiner zweiten Besichtigung nach der in Llucmajor ging es um eine solche Grundstücksgröße, und zwar im schönen Santa Eugenia. Das war jedenfalls der Ort, den der private Verkäufer in der Annonce genannt hatte. Die Wegbeschreibung, die zeitgemäß als Maplink per Whatsapp geschickt wurde, lotste mich dann aber an den Ortsrand von Sencelles. Dort traf ich im Grünen auf das Komfortwunder mit 1.700 qm, das Toni angekündigt hatte und 40.000 Euro kosten sollte. Viele Bäume, Anschluss an das Leitungswasser,  gleich 2 Bäder mit WC und Dusche, Umzäunung mit Sichtschutz, ein Wohnwagen mit Solarplatte. Geradezu perfekt.

[sc name=“staticmap“ place=“Sencelles“ scale=“12″ ]

Der Sichtschutz ist unbedingt notwendig. Denn die in Plastik-Geräteschuppen eingebauten Bäder mit Gastherme sind natürlich illegal, was Toni durchaus bewusst ist. „Aber so lange Dich keiner anzeigt, ist das gar kein Problem.“ Der etwa 25 Jahre alte Wohnwagen stünde sowie legal dort. Denn: Er kenne einen Dorfpolizisten von Sencelles, der ihm diese Auskunft gegeben habe. Na, das ist doch beruhigend, wenn ein solcher Rechtsexperte auf Deiner Seite steht.

Schön grün war es jedenfalls auf der Sichtschutz-Finca.

Schön grün war es jedenfalls auf der Sichtschutz-Finca.

Bei deutsch-nüchterner Betrachtung allerdings handelte es sich um ein abgelegenes kleines Grundstück, das schwer zu erreichen ist und dessen wertbildenden Faktoren (Bäder und Wohnwagen) vielleicht schon morgen wegen einer behördlichen Anordnung verschwinden müssen. Es bliebe am Ende nur der Sichtschutz, der ohne Zweifel wirklich gut ist. Aus meiner Sicht war der Preis dafür aber absurd.

Fosa séptica für den Finca-Selbstversorger

Immerhin habe ich schon wieder was gelernt: Der Anschluss an die Wasserversorgung bedeutet nicht, dass damit auch das Abwasser los ist. Dafür muss dann eine Sickergrube (Fosa séptica)
gebaut werden, was Toni, natürlich fachmännisch, selber gemacht hatte. Wie eine Fosa séptica funktioniert, sehr Ihr hier:

[sc name=“videobox“ embedurl=“https://www.youtube.com/embed/ESgawcr_U34″ text=“Das Video zu Fosa Septica ist auf Spanisch, die Bilder sprechen aber für sich.“ ]
Ergänzt um einen Wassertank, der regelmäßig von einem Wasserlieferdienst befüllt wird, sowie einer einer Gas-Therme (mit Gasflasche) für warmes Wasser lässt sich also auch eine gänzlich unerschlossene Finca auf Mallorca mit einem gewissen Komfort nutzen.

So hat der Ausflug nach Sencelles zumindest einen erheblichen Erkenntnisgewinn gebracht.

Lesen Sie im Finca-Blog (3) in der nächsten Woche: Eine Finca mit Traumblick für extrovertierte Mensch

 

Finca-Blog (1): Die erste Besichtigung eines Grundstücks

Es fing ganz weit weg von Mallorca an: Das Finca-Fieber begann in Düsseldorf, schon vor über einem Jahr. Da erwachte der Schrebergärtner in mir oder zumindest der Wunsch, einen Schrebergarten zu haben. Das ist mittlerweile gar nicht mehr spießig, sondern liegt voll im Trend. Schon 30-jährige suchen mittlerweile  immer öfter nach dem eigenen Garten in einer der Schrebergartenkolonien. Die Wartezeiten betragen mittlerweile mehrere Jahre. Dann ist da noch ein Punkt: Das deutsche Wetter, das die volle Freude an einem Garten mit einem kleinem Häuschen auf vielleicht drei oder vier Monate im Jahr reduziert.

Wie wäre also mit einer Finca auf Mallorca? So als Zuflucht für die Wochenenden während der längeren Mallorca-Aufenthalte, vielleicht mal für eine Woche am Stück. Das Wetter ist auf Mallorca eindeutig besser. Neben Erbsen und Möhren lassen sich dort sogar wunderbar Zitronen und Orangen anbauen (auch wenn es sie eigentlich sehr günstig in jedem Laden gibt). Ja, das wäre es doch: Ein Grundstück mit Blick auf die Berge, ein kleines Häuschen darauf, vielleicht auch nur ein Wohnwagen. Am besten ganz in der Nähe zu Palma, damit der Weg nicht so weit ist. Möglichst günstig mit der Perspektive, die Finca nach und nach wohnlich zu machen. Das Projekt „Meine kleine Finca auf Mallorca“ hat begonnen, im Mai 2020.

So in etwa wäre es doch schön: Ein grünes Grundstück mit herrlichem Blick.

So in etwa wäre es doch schön: Ein grünes Grundstück mit herrlichem Blick als Schrebergarten-Alternative.

Mein Finca-Projekt Mallorca beginnt im Mai 2020

Das erste potenzielle Grundstück war schnell mit einer Internetrecherche gefunden. Über 2.000 Quadratmeter bei Llucmajor, für 20.000 Euro. „Oportunidad“, schrieb der Makler. Der Preis ist rechnerisch durchaus ok. 8 bis 10 Euro pro Quadratmeter  in der Nähe von Palma liegen im unteren Drittel. 2.000 Quadratmeter – das entspricht etwa fünf Schrebergärten in Deutschland. Think big! Mit diesem Grundstück würde ich zum Schrebergarten-König auf Mallorca aufsteigen. Oder vielleicht gleich den ersten Schrebergarten-Verein auf Mallorca gründen? Das wäre sicher das, was auf Mallorca noch fehlt. Die Makler-Bilder waren verlockend: eine satt-grüne Wiese, Berge im Hintergrund, von zwei Nachbargrundstücken begrenzt, Zufahrt über eine asphaltierte Straße.

Worauf es bei einer Finca ankommt

Schnell habe ich raus, welche Kriterien bei einer Finca (das kann auch ein reines Grundstück sein) wichtig sind:

  • Einfache Zufahrt
  • Umzäunung
  • Gewächse
  • Bebauung
  • Wasser
  • Strom

Die Euphorie war groß, die Ernüchterung auch. Das Grundstück in Llucmajor war tatsächlich leicht zu erreichen, war umzäumt, bot auch einen schönen Blick – aber sonst war da nichts. Ein bereits im Mai von der Sonne ausgedörrter Acker mit 2 kleinen Bäumen. Vor allem aber: Weit und breit kein Wasser.

So sah es in Llucmajor aus. Leichte Zufahrt, schöner Blick - aber sonst nichts

So sah es in Llucmajor aus. Leichte Zufahrt, schöner Blick – aber sonst nichts

Die Vorstellung, irgendwo dort einen Wohnwagen hinzustellen, war eher ernüchternd. Mein Finca-Berater Helmut, seit 30 Jahren auf Mallorca, meinte auch gleich: „Such etwas, wo schon was ist.  Ein olles Steinhäuschen vielleicht mit einer Zisterne, ein paar schattige Bäume, am besten noch mit einem Brunnen.“  Das leuchtete ein – und ich machte mich in Llucmajor sprichwörtlich vom Acker.

Lesen Sie im Finca-Blog (2) in der nächsten Woche:  Die fast perfekte Finca mit Bad und Wohnwagen