Wie werden Immobilien Mallorca von der Corona-Krise getroffen werden, wohin steuert der Immobilienmarkt Mallorca bei Kauf und Langzeitmiete nach Corona?
Das war das Thema eines Branchen-Webinars mit Immobilienmaklern von Mallorca , veranstaltet vom Steuerberatungsunternehmen European Accounting auf Mallorca. Rund 500 Zuschauer waren bei der virtuellen Diskussionsrunde am 29.4. dabei und stellten interessante Fragen. Es moderierte die frühere ARD-Journalistin Sabine Christiansen, die eine Villa in Port Andratx besitzt und als großer Mallorca-Fan gilt. Die Teilnehmer-Liste:
- Willi Plattes (Steuerberater), European Accounting
- Andreas Dinges (Makler), Private Property Mallorca
- Hans Lenz (Makler), Engel & Völkers , Maklerverband ABINI
- Lutz Minkner (Makler), Minkner
- Timo Weibel (Makler), Porta Mallorquina
UPDATE: Am 30. Juni gab es eine zweite Runde der Diskussion mit den gleichen Teilnehmern und dem gleichen Thema. >>Hier mehr Infos.
Makler: Immobilienpreise könnten wegen Corona sogar steigen
Um das Fazit vorwegzunehmen: Die Teilnehmer gehen davon aus, dass der Immobilienmarkt Mallorca krisenfest ist. Das Interesse sei trotz Corona-Krise zum jetzigen Zeitpunkt sehr hoch, berichteten die Immobilienmakler . Sie hätten unverändert viele und gute Anfragen, vor allem für Fincas auf Mallorca , obwohl derzeit keine Besichtigungen möglich sind. Auch Neubauten auf Mallorca seien weiter gefragt. Makler Lutz Minkner verwies auf die Erfahrungen mit der Finanzkrise vor 10 Jahren: Die Kundschaft im Luxussegment sei weitgehend krisenresistent.
Es sei sogar denkbar, dass die Immobilienpreise wegen Corona steigen werden, hieß es in der Diskussionsrunde. Willi Plates begründet das mit der Erwartung, dass es wegen der gigantischen Hilfsmaßnahmen der Staaten und der damit verbundenen Geldvermehrung zu einer Inflation kommen werde. Bei einer Inflation würden Sachwerte noch mehr gefragt. Makler Hans Lenz verwies auf die große Immobilienknappheit auf Mallorca.
Wegen Corona: Eigentümer nehmen ihre Mallorca-Immobilien vom Markt
Derzeit verknappt sich das Angebot jedenfalls bei teuren Immobilien weiter, da laut den im Luxusimmobilien-Segment tätigen Immobilienmaklern einige Eigentümer ihre Immobilien vom Markt nehmen wollen. Die einen offenbar, weil sie derzeit gar nicht wüssten, was sie mit dem Bargeld anstellen sollten; die anderen weil sie von steigenden Immobilienpreisen ausgehen und mit einem späteren Verkauf mehr erzielen wollen, hieß es in der Diskussionsrunde.
Allerdings: Zwar dürfen Immobilienmakler ab 4. Mai wieder ihre Büros öffnen, es ist derzeit aber nicht absehbar, wann Ausländer wieder für Besichtigungen und Notartermine nach Mallorca kommen können. Zu unterscheiden ist zudem die internationale Immobiliennachfrage (etwa von Deutschen, Briten, Schweizern, Schweden) sowie die nationale von Menschen, die ihren Erstwohnsitz auf Mallorca haben, zumeist Spanier. Da viele wegen dem aktuellen Total-Aus für den Tourismus ihren Job verloren haben oder noch verlieren werden, sei es sehr wahrscheinlich, dass die Nachfrage nach Wohnungen und Häusern weiter sinkt (Die heimische Nachfrage nach Immobilien war schon vor der Corona-Krise rückläufig. Das zeigte sich einerseits an den sinkenden Transaktionszahlen sowie der sinkenden Hypothekenvergabe.)
Sorgen wegen Hausbesetzungen und Steuererhöhungen
Unter anderen wurde auf Grund von Zuschauerfragen noch diskutiert, ob als Folge der Corona-Krise die Gefahr von Hausbesetzungen steige und höhere Steuern für Immobilieneigentümer drohen, um die Staatsausgaben zu finanzieren. Sehen Sie hier selbst in der Aufzeichnung des Webinars, was die Makler dazu sagten.
Video: „Mallorcas Immobilienmarkt – Startbahn oder Sackgasse?“
[sc name=“videobox“ embedurl=“https://www.youtube.com/embed/sdqAypSy0ro“ text=“Eine Stunde lang diskutierten Experten über die Zukunft des Immobilienmarktes Mallorca nach Corona (das Gruppenbild wurde vor Corona aufgenommen.“ ]
Zwei Monate später: Neue Erkenntnisse über den Immobilienmarkt
In einem weiteren Webinar zum gleichen Thema berichtete die Runde von den Erfahrungen zwei Monate später. Fazit:
Im Luxussegment der Ferienimmobilie sei die Nachfrage weiter hoch, es werde ab Juli sicher wieder gekauft. Düster sehe es aber aus bei Gewerbeimmobilien. Viele Unternehmen könnten die Mieter nicht mehr zahlen. Einige Unternehmer seien recht verzweifelt; einige werden Schwierigkeiten haben, über den Winter zu gekommen. Kritisch über zwei Maßnahmen der rot-grünen Balearen-Regierung diskutiert:
1. Hotels können verkauft und dann in Wohnungen umgewandelt werden – aber nur in Sozialwohnungen. Für Bauträger ist das wegen der geringen Gewinnspanne uninteressant.
2. Im ländlichen Regionen dürfen als Folge eines Handstreich-Dekretes Wohnhäuser nur noch deutlich kleiner gebaut werden, auch wenn riesige Grundstückflächen vorhanden sind. Für Bauunternehmen fällt damit erheblich Umsatz weg.
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