Wer auf Mallorca ein Grundstück kaufen will, tut das meist, um ein Haus darauf zu bauen. Dafür müssen zahlreiche Voraussetzungen erfüllt sein. Ein Grundstück kann aber auch der Landwirtschaft dienen, etwa dem Weinanbau. Ich konzentriere mich hier auf den Grundstückskauf für den Hausbau auf Mallorca.
Die Größenangaben bei Grundstücken auf Mallorca
Die Immobilienmakler mit Angeboten von Grundstücken nennen mal Quadratmeter, mal Hektar. So richtig vorstellen können sich das die wenigsten. Also: Ein Hektar entspricht 10.000 Quadratmetern. Ein Fußballfeld nach UEFA-Standard kommt auf 0,71 Hektar. Mit 14.000 Quadratmetern Grundstück, zumeist die Mindestgröße für einen Bebauung auf Mallorca, erwerben Sie also ziemlich genau ein Fußballfeld. Hier eine Tabelle zur besseren Übersicht:
Quadratm. | Hektar | Fbfeld |
---|---|---|
10.000 | 1 | 0,7 |
15.000 | 1,5 | 1.1 |
20.000 | 2 | 1.4 |
25.000 | 2,5 | 1,7 |
30.000 | 3 | 2,1 |
Was beim Grundstückskauf zu beachten ist
Es gibt auf Mallorca Regeln beim Hausbau, die für die ganze Insel gelten; weitere Regeln sind von Gemeinde zu Gemeinde verschieden. Folgendes sollten Sie im Auge haben, wenn Sie ein Grundstück kaufen:
- Mindestgröße für Bebauung
- Maximaler Raum (Kubikmeter)
- Baulandqualität
- Versorgungsanschlüsse
Mindestgröße
Auf Mallorca wird unterschieden zwischen Baugrundstücken in der Stadt (suelo solar) und ländlichem Baugrundstücken (suelo rústico). Die meisten Angebote sind ländliche Baugrundstücke.
- Wenn im Suelo rústico de Regimen General („allgemeines Land“) ein Haus entstehen soll, also in einer Zone ohne besonderen Schutzstatus, sind mindestens 14.000 Quadratmeter notwendig, um bauen zu dürfen. Zulässig ist dann nur ein allein stehendes Einfamilienhaus (vivienda unifamiliar aislada).
- Wenn im Area rural de Interés Paisajístico (ARIP, Gebiet mit landschaftlichem Interesse) gebaut werden soll, ist ein Grundstück von mindestens 50.000 Quadratmetern nötig.
Maximaler Raum (Kubikmeter)
Je nach Gemeinde darf nach ein Prozentsatz des Grundstücks bebaut werden, meist zwei oder drei Prozent. Bei 15.000 Quadratmetern Grundstück sind das dann 450 Quadratmeter für das Haus. Zudem ist je nach Gemeinde ein Höchstwert beim Volumen zu beachten, meist 1.500 Kubikmeter. Sehr große Grundstücke bedeuten also nicht unbedingt, dass dort sehr große Häuser gebaut werden dürfen. Der Höchstwert bezieht sich auf den umbauten Raum. Ein Haus mit 500 Quadratmeter Wohnfläche darf somit maximal drei Meter hoch sein.
Baulandqualität
Dass auf einem Baugrundstück grundsätzlich gebaut werden darf, bedeutet nicht, dass es einfach ist, dort zu bauen. Bei einem steinigen Boden kann zumindest der Bau deutlich teurer werden. Daher sollte ein Architekt die Baulandqualität prüfen. Da die Angaben zur Grundstücksgröße oft von veralteten Messverfahren stammen, sollte bei Zweifeln eine Grundstücksvermessung vor dem Kauf durchgeführt werden. Der Architekt prüft auch sonstige mögliche Schwierigkeiten. Zum Beispiel darf auf auf einem Grundstück dort nicht gebaut werden, wo die Neigung des Grundstückes 20 Prozent übersteigt.
Versorgungsanschlüsse
Sofern kein Anschluss für Wasser und Strom besteht, sollen die Kosten für eine Anbindung geklärt oder Alternativen geprüft werden. Falls es zum Beispiel einen Brunnen gibt, dann darüber möglicherweise eine Wasserversorgung aufgebaut werden. Strom lässt sich gegebenenfalls rein mit Solaranlagen erzeugen (Sonne gibt es auf Mallorca genug) oder über ein Niedrigstromnetz vor Ort. Internet via Mobilfunk-Standard G4 ist fast auf der ganzen Insel kein Problem.
Das Angebot für Grundstück zum Kauf auf Mallorca
In den vergangen Jahren ist das freie Angebot deutlich geringer geworden, wodurch die Preise erheblich gestiegen sind. Seitens der Behörden wurde nur wenig Bauland neu ausgewiesen. Bauträger haben für ihre Neubauprojekte Mallorca viele Grundstücke aufgekauft, so dass für Privatleute wenig übrig bleibt. Für ein „nacktes“ Grundstück ohne Anbauten kostet der Quadratmeter im Durchschnitt 5 bis 20 Euro (Stand 2021). Allerdings hängt der konkrete Preis erheblich von folgenden Faktoren ab:
- Lage auf Mallorca (Südwesten sehr teuer, günstiger im Landesinneren)
- Anbindung an das Straßennetz
- Anschluss an das Versorgungssystem
- Bereits vorliegende Baugenehmigungen
- Baulandqualität
- Blick (Meer, Berge), Ausrichtung
Für ein Baugrundstück (mit bereits genehmigten Projekt) in guter Lage können auch 100 oder 1.000 Euro pro Quadratmeter gefordert werden.