Jaume Alzamora, Generalsekretär und Fraktionssprecher der linken Ökopartei Més im Inselrat von Mallorca, hat vor zwei Jahren seine Immobilie in Artà an ein ausländisches Ehepaar verkauft. Das bestätigte die Zeitung „Mallorca Zeitung“ (MZ) unabhängig von einem Bericht der Online-Zeitung „OK Diario“.
Das Haus, ein dreigeschossiges Einfamilienhaus mit 218 Quadratmetern im Ortskern von Artà, wurde am 2. Juni 2022 zu jeweils gleichen Teilen von A.K. und C.K. erworben. Laut öffentlich einsehbarer Einkommensteuererklärung von Alzamora veräußerte er am selben Tag eine Immobilie im Wert von rund 596.000 Euro, wobei er die Einnahmen mit seiner Ex-Frau teilte.
Kritik an Alzamoras Doppelmoral
Alzamoras Verkauf der Immobilie an Ausländer erregt besondere Aufmerksamkeit, da seine Partei sich vehement für eine Limitierung des Immobilienverkaufs an Nicht-Residenten ausgesprochen hat. „Der Verkauf der Immobilie steht im starken Widerspruch zur Politik von Més de Mallorca, den Verkauf von Immobilien an Ausländer verbieten zu wollen“, kritisierte die rechtsextreme Partei Vox in einer Pressemitteilung. Auch der Verband der ausländischen Immobilienmakler ABINI forderte Alzamora zum Rücktritt auf. „Die Parteien, die seit Jahren gegen den ausländischen Immobilienerwerb wettern, hätten es nicht nur versäumt, die Wohnungsnot auf den Balearen zu lindern, sondern würden im Stillen selbst von den Preissteigerungen profitieren“, so die Pressemitteilung des Verbandes.
Alzamoras Umfeld räumt Verkauf ein
Alzamora selbst lehnte jeglichen Kommentar zu dem Vorfall ab. Sein Umfeld dementierte den Verkauf zunächst vehement, räumte ihn aber später aufgrund von Dokumenten, die der MZ vorliegen, ein. Die Immobilie wurde demnach für rund 600.000 Euro an Ausländer verkauft, die allerdings als Residenten auf der Insel gelten. „Man habe sich nie gegen den Verkauf von Immobilien an Ausländer ausgesprochen, strebe lediglich eine Regulierung an“, heißt es im Umfeld von Alzamora.
Alzamora baut Villa mit Pool trotz Verbots
Mit dem Erlös aus dem Hausverkauf baut Alzamora nun eine neue Villa mit Swimmingpool in Artà. Dies ist jedoch problematisch, da der Bau von Pools in der Gemeinde wegen Wasserknappheit eigentlich verboten ist. Alzamora erhielt seine Genehmigung für den Bau jedoch noch kurz vor dem Verbot, das im Juni 2023 von der Gemeinde Artà, einschließlich der Stimmen von Més per Mallorca, beschlossen wurde. Ironischerweise hatte sich Més im Wahlprogramm für ein generelles Verbot neuer privater Pools auf Mallorca stark gemacht.