Über die Immobilienpreise auf Mallorca kursieren die unterschiedlichsten Daten. Der aktuelle Quadratmeterpreis für eine Wohnung in Palma de Mallorca wird mal mit 3.000 Euro angegeben, mal mit 5.000 Euro. Welche Immobilienpreise sind realistisch, welcher Preis ist fair, sei es beim Kauf einer Mallorca-Finca, beim Kauf einer Wohnung auf Mallorca, beim Kauf eines Hauses oder einer anderen Mallorca-Immobilie?

Welche Faktoren die Preise bestimmen

Geht es um die konkreten Quadratmeterpreise auf Mallorca, sind die Unterschiede bei den Daten etwa groß. Bei den Immobilienpreisen und Durchschnittswerten ist zunächst folgendes zu berücksichtigen:

  • Kleines Angebot/ großes Angebot: Gibt es an einem Ort ein großes Angebot an Immobilien, sind Durchschnittszahlen aussagekräftiger als bei einem kleinen Angebot, bei dem wenige Objekte den Schnitt zufällig beeinflussen können.
  • Preis-Ausreißer: Besonders billige oder besonders teure Immobilien, also die zahlreichen High-End Luxusvillen auf Mallorca, können einen Durchschnittswert verfälschen.
  • Neubauten/ Gebrauchtimmobilien: Neubauten sind deutlich teurer. Wurden sie in eine Statistik einbezogen, zieht das den Durchschnitt nach oben.
  • Kleine Objekte/ große Objekte: Bei einer kleinen Immobilie ist der durchschnittliche Quadratmeterpreis meist etwas höher. Im gleichen Haus mit ansonsten gleichen Eigenschaften kostet eine 50 qm große Wohnung also je Quadratmeter meist mehr als die 120 qm Wohnung.
  • Privatanbieter/ Makler: Eine Statistik, die nur Maklerangebote enthält, wird generell die höheren Preise ausweisen. Denn im „Maklerpreis“ sind in der Regel fünf Prozent Courtage eingerechnet.

Zu unterscheiden ist außerdem zwischen Angebotspreis und Verkaufspreis. So werten „Idealista“ als auch „Porta Mallorquina“ Angebotspreise aus (siehe unten). Ob dieser Preis später tatsächlich erzielt wird, weiß niemand. Mitunter hat Käufer noch 5 bis 10 Prozent Verhandlungsspielraum einkalkuliert.

Mallorca: Wer ermittelt eigentlich die Immobilienpreise?

Es gibt verschiedene Quellen für die Immobilienpreise Mallorca. Sie sind teilweise wenig nützlich, werden aber oft verbreitet und sind im Internet zu finden. Lesen Sie hier, wie Sie Daten kritisch prüfen und vergleichen.

Immobilienportale (z.B. Idealista)

Alle großen Immobilienportale mit Immobilien Mallorca veröffentlichen regelmäßig für PR-Zwecke Auswertungen zu den Immobilienpreisen in bestimmter Regionen, etwa auf Mallorca. Daten gibt es unter anderem von den spanischen Portalen Idealista, Habitalia oder Pisos.com.

Der Vorteil dieser Preisangaben ist, dass sie auf einer Vielzahl von veröffentlichten Angeboten beruhen und Angebote mit einbeziehen, die sich eher an Einheimische auf Mallorca richten. So sind auch günstigere Immobilien mit dabei. Außerdem inserieren dort oft auch Privatleute. Der Nachteil: Es handelt sich um Angebotspreise. Ob tatsächlich dafür ein Verkauf zu Stande kommt, weiß niemand. Gerade die Mallorquiner setzen gerne erstmal hohe Preise an, um dann Spielraum für Preisverhandlungen zu haben.

Immobilienmakler (z.B. Porta Mallorquina)

Ebenfalls zu PR-Zwecken veröffentlichen Immobilienmakler auf Mallorca Preisübersichten, die gerne von Medien aufgegriffen werden. Bei Mieten ist das zum Beispiel “Mietbörse Mallorca”, bei Ferienimmobilien der Makler “Porta Mallorquina”, der dafür eine Studie in Auftrag gibt. Meist berichten die Makler von steigenden Preisen…

Die Qualität dieser Daten lässt sich nicht überprüfen, die Methodik ist etwas fragwürdig. Die genannten Immobilienpreise basieren in der Regel auf dem “eigenen Bestand” und sind zudem ebenfalls Angebotspreise. Das führt dazu, dass die eigenen Immobilienangebote als der Richtwert dargestellt werden. Das ist natürlich praktisch, denn sollte einem Kaufinteressent das Angebot zu teuer vorkommen, werden ihm die selbst in die Welt gesetzten Zahlen als Vergleich präsentiert. Bei der Preisstudie von “Porta Mallorquina” werden zwar mehrere Makler einbezogen, aber nur solche, die ebenfalls im Segment Luxusimmobilien Mallorca  tätig sind; der Einheimischen-Markt kommt überhaupt nicht vor.

Schätzgesellschaften (z.B. Tinsa)

Unternehmen wie Tinsa werden im Auftrag von Immobilieneigentümern tätig und schätzen den aktuellen Wert einer Immobilie. Dann kostet einige hundert Euro. Die gesammelten Ergebnisse werden gerne den Medien zur Verfügung gestellt, um Aussagen über Preistrends zu treffen, etwa für Regionen auf Mallorca. Tinsa verfügt über eine große Datenbasis und Fachwissen, einen Immobilienmarkt zu bewerten, etwa Mikrolage und Makrolage. In den Veröffentlichungen zu den Immobilienpreisen werden die Aufs genauso gezeigt wie die Abs.

Kritikpunkte könnten sein, dass natürlich der Immobilieneigentümer seine Immobilie schätzen lässt, der von einem “guten Preis” ausgeht und der zugleich die Kosten für die Bewertung tragen kann und will. Eine Schätzgesellschaft könnte auf Grund des Auftragsverhältnisses dazu neigen, den Preis der Immobilie auf Mallorca eher etwas höher anzusetzen, um dem Kunden eine Freude zu machen (es würde sich schnell rumsprechen, dass man bei dem oder jenem Immobilienschätzer einen unbefriedigenden Preis dokumentiert bekommt – und das dann auch noch bezahlen muss.)

Notare, Grundbuchämter, Regierung

Über die Preisentwicklung von Immobilien Mallorca gibt es zudem Preisspiegel, die auf den tatsächlichen Verkäufen beruhen. Diese Angaben sind sehr realistisch, etwa die Übersichten der Grundbuchführer, die unmittelbar die Daten aus den notariellen Kaufverträgen übernehmen. Schwächen dieser Daten sind, dass die Immobilienpreise meist nicht nach wichtigen Immobilienkriterien wie Mikrolage oder Ausstattung differenziert werden, so dass die Daten eher einen allgemeinen Marktüberblick ermöglichen. Schon zwischen Mallorca, Ibiza und Menorca gibt es große Preisunterschiede, so dass die Preisangaben für die Balearen wenig weiterhelfen bei der Frage, ob der Verkaufspreis einer Immobilie angemessen ist.

Für einen Marktüberblick sind die Daten aber bestens geeignet, insbesondere die Veröffentlichungen der Grundbuchführer (http://www.registradores.org/). Nützlich sind auch die Zahlen der spanischen Statistikbehörde INE (Instituto Nacional de Estadística) sowie der lokalen Statistikbehörde Ibestat.

Die Katasterwerte haben nur wenig mit den Immobilienpreisen zu tun, die auf Mallorca am Markt gehandelt werden. Sie entsprechen nur einem Bruchteil des Marktpreises, sind aber ein guter Indikator, welche Gegenden teurer oder billiger sind und wo es Veränderungen gibt. Sehen Sie hier eine „Heatmap“ der Katasterwerte Mallorca für das Jahr 2017 (Quelle: Ibestat). Es zeigt sich, dass vor allem in Deia und Soller hohe Katasterwerte ausgewiesen werden, aber auch nahe Inca. All diese Orte liegen um das Tramuntana-Gebirge herum, was sich zu einem Geheimtipp für Luxusimmobilien Mallorca entwickelt hat.Immobilienpreise:

Hilfreiche Links

Der Hokuspokus mit den Angebotspreisen

Einfache Modellrechnung: Es wurde keine Immobilie verkauft, aber die Preise steigen und steigen – allein weil sich das Angebot verändert hat.